To immure a piano
Auch in ihrer neu entstandenen Arbeit »To Immure a Piano« greift Lisa Hopf auf diese Fragestellungen zurück. Angeregt von dem im Wandel begriffenen Hafengebiet in Offenbach mauerte sie in eine der gerade entstehenden Neubauten ein Piano ein. Das Vorhandensein etwas nicht Sichtbaren – dem Betrachter bleibt das Objekt verborgen, ihm begegnet nur eine weitere Wand/ ein weiterer Boden in einem Rohbau - lädt den Ort mit einer Bedeutung auf. Der vormalige Nicht-Ort wird damit in einen Ort der Erinnerung umgewandelt, ein Monument wird erschaffen.
Einerseits erinnern der Akt des Verbergens eines Piano und das damit verbundenes Verstummen des Instrumentes an Werke Joseph Beuys oder John Cages und die Fluxus-Bewegung. Auf ihren »Internationalen Festspielen Neuester Musik« 1962 in Wiesbaden wurde neben der Zerstörung eines Pianos auch eine akustische Stille aufgeführt.
Andererseits thematisiert die Künstlerin mit ihrem Vorgehen die Praxis der sogenannten Bauopfer. Das Bauopfer, eine seit Jahrtausenden gebräuchliche, kulturelle Handlung des Einarbeitens eines Lebewesens oder Gegenstandes in ein sich im Bau befindliches Gebäude, soll zum Schutze dessen und der darin Lebenden beitragen. Das Einbauen eines funktionierenden Pianos in die Tiefgarage eines Gebäudes birgt zudem die potentielle Möglichkeit dieses noch zu bespielen – eine Handlung, die jedoch mit der Zerstörung des Kunstwerkes verbunden wäre.
2014 | Festival der jungen Talente |
Text
Lukas Engert
Ausstellungsansicht
Jennifer Gelardo
Audio Archive
Presse
2014_“Die Erinnerung bleibt", Offenbach Post
2014_“Kunst von der nichts bleibt“, Frankfurter Allgemeine
2014_“Nur Erinnerung bleibt", Frankfurter Rundschau
2014_"Hafen als Kunstschauplatz", op-online
2014_“Feuervogel für zwei Baukräne", Frankfurter Allgemeine
2014_“Das Ballett der Turmkräne", Frankfurter Rundschau
2014_“Am Hafen Tanzen die Kräne", Offenbach Post
2014_“Die Freiheit des Fluxus", Offenbach.de